Wissenschaftliche Mitarbeiterin Daniela Gress, M.A.
Kontakt
Forschungsstelle Antiziganismus
Hauptstr. 216
69117 Heidelberg
Tel: +49 (0) 6221 / 54 - 3717
E-Mail: Daniela.gress@zegk.uni-heidelberg.de

Kurzbiografie
Daniela Gress studierte Neuere und Neueste Geschichte, Technikgeschichte und Kulturwissenschaften an den Universitäten Karlsruhe (B.A.) und Heidelberg (M.A.). Von 2013 bis 2017 war sie als Doktorandin an der Etablierung des »Arbeitsbereiches Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa« am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Heidelberg beteiligt, bevor sie seit Sommer 2017 den Aufbau der Forschungsstelle Antiziganismus mitverantwortete.
Forschungsschwerpunkte
- Historische Antiziganismusforschung (vor allem seit 1945)
- Geschichte des Bürgerrechtsaktivismus von Sinti und Roma
- Minderheitengeschichte
- Erinnerungskultur
Dissertationsprojekt
Wege zur Selbstbefreiung. Geschichte des Bürgerrechtsaktivismus von Sinti und Roma in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1990
Das Dissertationsvorhaben untersucht die Entwicklung der Bürgerrechtsarbeit von und für Sinti und Roma seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Fast vier Jahrzehnte lang wurde der NS-Völkermord an der Minderheit von Staat, Behörden und Bevölkerung, aber auch von Wissenschaft sowie Medien verdrängt. Sinti und Roma besaßen bis Ende der 1970er-Jahre keine Lobby, die ihre politischen Belange vertrat. Dennoch versuchten einzelne Minderheitsangehörige bereits kurz nach Kriegsende gesellschaftliche Anerkennung und Teilhabe zu erringen. Im Kontext politisch-kultureller Wandlungsprozesse entstanden seit Ende der 1950er-Jahre die ersten Selbstorganisationen, die zunächst im bescheidenen Rahmen agierten. Seinen Durchbruch erzielte der Aktivismus erst 1979 mit einer Bürgerrechtskampagne und aufsehenerregenden Protestveranstaltungen. Um die einzelnen Bürgerrechtsaktivitäten in einer nationalen Dachorganisation bündeln zu können, gründete sich 1982 der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. Dieser konnte die offizielle politische Anerkennung des Völkermordes durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt erreichen konnte und vertritt deutsche Minderheitsangehörige bis heute auf politischer Ebene. Die Arbeit nimmt sowohl die Vorläufer als auch die Entwicklungen der Bürgerrechtsarbeit in den Blick. Ebenso finden transnationale Netzwerke und die Lobbyarbeit der Selbstorganisationen auf der internationalen Ebene Berücksichtigung. Das Projekt stützt sich auf unterschiedliche, größtenteils unerschlossene Quellen aus staatlichen, Partei- und Verbandsarchiven sowie Selbstpublikationen.
Ausstellungsprojekte
- 2016: "45 Jahre Bürgerrechtsarbeit Deutscher Sinti und Roma", mobile Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma.
- 2015: "Herausgerissen - Deportation von Heidelbergern 1940" im Heidelberger Rathaus.
- 2012: "Von Heidelberg zum Zion. Hermann Zwi Schapira: Rabbiner, Mathematiker, Vordenker des politischen Zionismus" im Heidelberger Rathaus und der Hochschule für Jüdische Studien.
- 2011: "Ausgezeichnet! Heidelberg und seine Nobelpreisträger" im Unimuseum Heidelberg.
- 2011: "Die Mauer. Eine Grenze durch Deutschland" im Marstallcafé und der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg.
Mitgliedschaften
- Gesellschaft für Antiziganismusforschung (Schriftführerin).
- Melde- und Informationsstelle Antiziganismus, MIA.