Forschung

Der in der europäischen Geschichte verwurzelte Antiziganismus hat bis heute wesentlichen Einfluss auf die Wahrnehmung der größten und am stärksten marginalisierten Minderheitengruppen Europas, der Sinti und Roma. Dies unterstreicht nicht nur die Notwendigkeit einer intensivierten wissenschaftlichen Auseinandersetzung, sondern verweist auch auf die hohe gesellschaftspolitische Relevanz der an der Forschungsstelle Antiziganismus (FSA) betriebenen Forschung.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der FSA setzen sich mit den vielfältigen Erscheinungsformen des Antiziganismus – verstanden als eine spezifische Form des Rassismus gegen Sinti, Roma und andere als „Zigeuner“ stigmatisierte Gruppen oder Individuen – auseinander. Das Erkenntnisinteresse gilt insbesondere den Mechanismen der antiziganistischen Vorurteilsbildung und deren unterschiedlichen Funktionen in den europäischen Gesellschaften von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.

Forschungsverständnis und -programm

Die FSA versteht sich als Wissenschaftsplattform, die ein weites Verständnis von Antiziganismusforschung vertritt und vielfältige Perspektiven auf das historisch gewachsene Phänomen des Antiziganismus wie auch verschiedene methodische Ansätze zusammenführt. Sie will Impulse für die weitere (Grundlagen-)Forschung geben und legt einen starken Akzent auf den gesellschaftlichen Transfer. Breite und Interdisziplinarität dieses Forschungsprogramms realisiert die FSA durch die zusätzliche Einwerbung von Drittmittelprojekten.

Die Forschungen finden in einem wissenschaftlich sehr günstigen Umfeld statt, da sie intern auf die reichhaltigen Bestände der Bibliothek und Sammlung sowie auf die fußläufig zu erreichenden Bestände des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma zurückgreifen können. Hervorzuheben ist: Die im Rahmen der Themenfelder bearbeiteten Projekte bedienen keine politischen Interessen und forschen völlig unabhängig. 

Links

Was ist Antiziganismusforschung?

Hier finden Sie einen kurzen Einstieg in das noch junge, interdisziplinär ausgerichtete Feld der Antiziganismusforschung, das sich seit der Jahrtausendwende zunehmend etabliert und dynamisch entwickelt. Eine kommentierte Linkliste empfiehlt weitere Materialien und Informationsplattformen.