Blogpost von Anna Skenderoglou Die Entscheidung zu bleiben – oder gehen zu dürfen. Von einem Ort, aber auch von einer Liebe
„Raus aus der Comfort Zone“ – dieser Satz klebt seit der Pandemie-Phase an den Wänden meiner Generation. Und auch ich bin ihm gefolgt: Vor zwei Jahren habe ich Deutschland verlassen, um im Ausland zu leben.
Es war eine Entscheidung, die ich selbst getroffen habe. Ich habe mir den Ort ausgesucht, konnte mich vorbereiten und jederzeit zurückkehren, wenn mir danach war. Dieser einfache Satz – „Ich will jetzt mal woanders sein“ – ist ein Luxus, den ich viel zu lange nicht als solchen gesehen habe. Erst in den kleinen, nervigen Auslands-Momenten, wenn ich mich nach zuhause sehne, wird mir bewusst: Ich kann einfach zurück. Für ein paar Wochen oder Monate. Ich darf zwischen Orten wechseln. Ich bin frei.
Diese Freiheit ist nicht selbstverständlich. Und sie wird erst schmerzhaft sichtbar, wenn man sieht, wem sie verwehrt bleibt. Dann fängt auch das Gedankenkarussell an, das keinen Halt macht vor all den Bereichen, in denen diese Freiheit genommen werden kann und wo die Auswirkungen zu spüren sind. Der Filmemacher Sejad Ademaj nutzt den Film als Medium dem Ganzen eine Bühne zu geben. Drei seiner Filme ziehen die Zuschauenden aus der Bequemlichkeit ins unbequeme Hinterfragen weitverbreiteter Ungerechtigkeiten und Rollen.
Über drei Kurzfilme, die zum Nachdenken anregen.