Kritische Filmbildung

Angesichts der täglichen Bilderflut, mit der wir konfrontiert sind, müssen deren Inhalte und Ästhetiken dechiffriert werden. Gerade in Bezug auf die Erscheinungsformen des visuellen Antiziganismus als historisch wirksame Vorurteilsform gibt es erhebliche Lücken in der kritischen Medienbildung

Die bisherigen Forschungen zum Thema zeigen, dass Stereotypisierungen und Vorurteile subtil oder offen allgegenwärtig sind, sich transformativ konservieren, oft auf tradierten Bilder- und Wahrnehmungswelten der europäischen Kultur beruhen, die oft genug erstaunlich bruchlos fortbestehen. 

Filmworkshop mit Publikation, der Film „Das Casting“

Bildung durch Film funktioniert auf spezifische Weise – nicht nur, indem bestimmte Inhalte transportiert werden und damit die Erfahrung der Zuschauenden erweitert wird, sondern auch, indem diese Inhalte auf ihre Bildersprache und Ästhetik hin analysiert werden. Gerade Spielfilme operieren mit Mustern, Zitaten und Verweisen, die aus der Tradition des Genres stammen oder gar transmedial auf Gemälde oder ältere Literatur rekurrieren. 

Kritische Medienkompetenz verstehen wir vor diesem Hintergrund als Fähigkeit zu einem reflexiven Rezeptionsverständnis visueller Produkte, die einen „Blickwechsel“ ermöglicht, die Frage nach Produktionsbedingungen von Filmen, nach Repräsentation und Empowerment einschließt. Dazu bieten wir Analysetools an, die auf der Forschung zu einem breiten Konvolut an historischen und aktuellen Medienformaten zum Thema basieren. 

Das Team des Critical Film & Image Hub organisiert Workshops und Veranstaltungen, die auch die Kenntnis um solche medialen Darstellungsformen erweitern, die künstlerische Gegenstrategien anbieten. Alle so erarbeiteten Ergebnisse werden in Form von Bildungsmaterialien einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.